Ich habe etwas entdeckt, und zwar ein Färbeset von Myboshi. Ich war auf der Suche nach melierter Wolle zum Färben. Das erreicht man dadurch, das ein Faden Schurwolle und z.B. ein Faden Baumwolle versponnen ist. Die Baumwolle nimmt die Farbe nicht so sehr an wie Schurwolle. Bei Myboshi gibt es dieses Garn, und nicht nur das, sondern auch Blaukraut, Krappwurz, Kurkuma, Berberitze, Birke und Granatapfel in kleinen Portionen zusammen mit Alaun in einer Dose verpackt. Finde ich praktisch. Nun, Kurkuma und Birke hatte ich schon im Glas. Worauf ich neugierig bin, ist Blauholz und Krappwurz. Denn dieses habe ich nicht im Garten. Diese beiden Farben bestellte ich zusammen mit je 2 Strängen Sockenwolle und 2 Knäule mit Baumwolle. Das sind nun genau 300 g.
Das Garn mit Baumwolle kurbelte ich zu einem Sockblanc. Geht ganz fix mit der Addi Express.
Diesen Schlauch stülpte ich über eine leere Plastikkone. Der Gedanke war, da steht es schön senkrecht im Glas. Nun… ich hätte vorher messen sollen 🙂
Ich möchte 3 Gläser ansetzen. Je 1 Glas mit einem 100 g Strang und 1 Glas mit der Kone.
Dazu teilte ich alles an Material in 3 Teile. Das Alaun wird in warmen Wasser aufgelöst.
Passt nicht… Die Leerkone habe ich vorsichtig heraus gezogen. Der Sockblanc blieb so stehen. Bin ich zufrieden mit und sehr auf das Ergebnis gespannt. |
Schon geht es los.
Tag 1 |
Tag 2 |
Tag 3 |
Tag 12 |
Der Wetterbericht sagt nun kein schönes Wetter für die nächsten Tage voraus, also habe ich beschlossen, die nun zu „entgurken“.
Frisch aus dem Glas, noch nicht gewaschen und patsch nass:
Glas 1, Baumwolle/Wolle als Sockblanc
Glas 2
Glas 3
Fazit:
Mein Experiment mit dem Myboshi Set finde ich total gelungen. Für alle, die Färben mit Naturfarben einmal ausprobieren wollen ist das wirklich zu empfehlen. Es ist alles enthalten was man so braucht, ein Einmachglas oder Gurkenglas wird sich schon finden. Man muss sich auch keinen Kopf um die Dosierung machen. Für Ungeduldige ist eine Anleitung dabei wie man im Topf färbt. Da ich dieses noch nicht probiert habe, schreibe ich nichts weiter dazu. Vielleicht später einmal.
Was mich begeistert hat ist die schöne satte Farbe von dem Blauholz. Nie hätte ich gedacht, das es so kräftig wird. Das mache ich bestimmt noch einmal. Was mich noch reizt, ist das melierte Garn. Das muss ich unbedingt mit den Säurefarben probieren. Aber erst geht es ans verarbeiten.
Nach dem Trocknen zeige ich später noch die Stränge und wie sie gewickelt aussehen.
Ich konnte es doch nicht lassen… 😀
In der Zwischenzeit habe ich gekocht. Nudeln mit Rotkohl….
Es war einfach zu schade, den Rest der Farbe weg zu kippen. Darum ein Experiment. Einen Strang Wolle wie schon vorher in Spüli einweichen. Dann das Ganze in einem alten Kochtopf passender Größe geben und die Rotkohlsouse (nee, mit Rotkohl kann man zwar auch färben, es sind jetzt natürlich die Blauholz und Rotholz-Reste aus den Gläsern) darüber gießen. Das ganze bei 80-90° im Backofen eine Stunde warm stellen.
Warum Backofen? Weil ich faul bin und keine Lust habe am Herd zu stehen und auf zu passen. Der Backofen regelt die Temperatur ja alleine. 😀 Denn es ist ganz wichtig, das die Wolle nicht kocht. Denn Hitze alleine ist ok, die Wolle bewegen auch, aber beides zusammen nicht. Denn kochen + Bewegung in dem Topf = filzen und kratzig.
Über Nacht hatte ich es einfach dort abkühlen lassen und heute morgen heraus geholt.
War noch genug Farbe drin finde ich. Was sagt ihr dazu? Klappt doch 🙂
Nun wie versprochen die weiteren Bilder
Den Sockblanc habe ich auf einen drehbaren Wollhalter gestellt. Der Faden ist ja verdreht und so geht es einfacher zu ribbeln. Gewickelt habe ich die mit der Hand, kann aber trotzdem von innen heraus stricken. Wie das geht seht ihr hier: KLICK |
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So sehen die Stränge aus 🙂 | ||
Diese Beiden links sind auf verschiedene Weise gewickelt, einmal mit der Maschine, einmal mit der Hand nach meiner Methode. Beide kann ich von außen oder innen verarbeiten. |