Es gibt so viele verschiedene Tücher und Tuchformen, dass ich diese hier aufzählen und erklären möchte. Die einzelnen Beispiele sind alle kraus rechts gestrickt und können ganz leicht nachgearbeitet werden. Es werden einzelne Anleitungen, die absolut Anfängertauglich sind.
Für die Tücher benutze ich nur rechte Maschen, aufstricken, abnehmen und zunehmen. Die Zunahmen sind kfb. Das Bedeutet, das ich 1 Masche zwei mal stricke.
Die Zunahme mit kfb kfb (knit front back) ist ein Begriff aus englischen Strickanleitungen. Eine Masche wird verdoppelt, indem sie erst von vorne und dann von hinten abgestrickt wird.Der Französische Maschenanschlag So wird das „Maschen aufstricken“ genannt. Ich verwende ihn fast immer. Es geht schnell und er ist elastisch und ich habe den Ärger mit der Fadenlänge nicht.Die erste Reihe danach stricke ich eine rechts verschränkte Reihe oder Runde. Das gibt einen wunderschönen Anfang, der aber auch etwas weniger elastisch ist als eine normal gestrickte Reihe.Erklärung Maschen aufstricken: * Stich mit der rechten Nadel in die 1. Masche wie zum rechts Stricken ein. Stricken, aber die Masche NICHT von der linken Nadel gleiten lassen! Stich nun mit der linken Nadelspitze von vorne nach hinten in die Schlinge auf der rechten Nadel ein und nehmen diese als neue Masche auf die linke Nadel. Für jede neue Masche in die zuletzt gebildete Masche einstechen.* Wiederholen, bis die gewünschte Maschenanzahl erreicht ist. |
Welche Formen gibt es?
Grundsätzlich nur ein paar, da wäre die symmetrischen Tücher und die asymmetrischen in verschiedenen Höhen. Die Halbrunden und die Krummen wie der Drachenschwanz. Doch eines haben sie meistens gemeinsam, man fängt an der Spitze an und strickt solange das Garn reicht, oder das Tuch groß genug ist. Wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel, denn es gibt nichts, was es nicht gibt.
Tuchform 1
Beginnen wir mit den einfachsten Tuch. Es ist symmetrisch, hat einen fast rechten Winkel und fängt an der Spitze an.
Für jede Reihe gilt:
Solange stricken wie man will, dann abketten. Maße: |
Ein Beispiel ist dieses Tuch, Ihr könnt es kostenlos im Shop Downloaden.
Tuchform 2
Dieses Tuch hier ist eine Abwandlung vom Tuch Nr. 1. Dort haben wir auf beiden Seite zugenommen, hier nur auf einer Seite. Doch diese kleine Änderung bewirkt vieles. Bei kraus rechts gestrickt bekommen wir auch eine recht gleichmäßige Form mit einem rechten Winkel an der Spitze. Stricken wir ein anderes Muster, wird das Tuch länger und leicht asymmetrisch. Am auffälligsten ist jedoch der Verlauf der Reihen. Beim tragen verlaufen die beim Tuch 1 waagerecht, bei diesem Tuch diagonal.
Diese Form ist spannender bei einem Farbverlauf und je nach Muster manchmal einfacher zu Stricken. Meist fängt ein Muster mit einen Rapport an und wenn dieser an der geraden Seite beginnt ist es viel weniger Fehler anfällig.
Beispiele:
Gleiche Form, aber gehäkelt. Die Anleitung gibt es hier: Dotty. |
Die längliche Form hat das Kuscheltuch mit Haltegarantie |
Tuchform 1+2 Variation
Zu Tuch 2 gibt es noch eine Variante, und zwar, wenn man anstatt in jeder Hinreihe nur jede 2. Hinreihe zunimmt. Dann wird das Tuch sehr viel länger und sehr asymmetrisch. Tuch 2 zeige ich hier als Variation wenn man nach der Hälfte mit Abnahmen anstatt Zunahmen weiter strickt.
Und so wird es gestrickt:
Nun nehmen wir in jeder 2. Rückreihe eine Masche zu oder ab.
Für jede Hinreihe gilt:
Solange stricken wie man bis die Hälfte der Tuches erreicht ist. Bei einer bestimmte Garnmenge wie z. B. einen Bobbel, Anfangsgewicht notieren und zwischendurch immer wieder wiegen.
Für jede Hinreihe gilt:
Solange wiederholen bis noch 3 Maschen auf der Nadel sind, diese abketten. |
Tuchform 3
Eine ganz beliebte Tuchform ist diese hier. Es wird nicht von einer Spitze aus gestrickt, sondern von oben nach unten. Trotzdem kann man solange stricken bis das Garn aufgebraucht ist. Die Spitze ist leicht abgerundet, das ganze Tuch bildet einen rechten Winkel.
Es gibt unendlich viele Variationen und Anleitungen zu dieser Form.
Jacke a la Wollopus oder Wollopusjacke Ganz genau, diese Jacken sind aus Dreiecktüchern gestrickt. In einer gehäkelten Variante gibt es diese natürlich auch. |
Tuchform 4
Viele haben drauf gewartet, wo ist der Drachenschwanz. Der Drachenschwanz ist etwas ganz besonderes. Seine Form bekommt er durch geschickte Zu- und Abnahmen an ganz bestimmten Stellen. Wer wissen will, wieso das so ist, kann gerne das „Geheimniss der Drachenschwänze“ lesen.
Doch hier erst einmal die Anleitung, wie ein einfacher krausgestickter Drachenschwanz gemacht wird.
Zuerst arbeiten wir eine Spitze. Es ist gleich, ob man mit 3 Maschen oder eine stumpfere Spitze arbeitet. Es ist nur wichtig, das wir für die erste Zacke mindestens die doppelte Anzahl Maschen auf der Nadel haben wie wir für die erste Spitze zum Abnehmen brauchen, also die Spitze breit ist. Sonst sieht es später aus, als würde die erste Zacke abfallen.
Die Rückreihen, wenn nicht anders angegeben, nur rechte Maschen.
Anfang:
Das ist die erste Zacke. Dieser Drachenschwanz wird sehr breit werden. Möchten wir den schmaler stricken, nehmen wir 6 Maschen anstatt 5 ab. Wie wir bei den vorigen Tuchformen gemerkt haben, kann man mit den Zunahmen die Tuchform bestimmen. So auch beim Drachenschwanz. Eleganter wird er, wenn wir 6 Maschen abnehmen. Dann wären wir im Verhältnis Länge zur Breite bei Tuchform 3.
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Tuchform 5
Nun kommt eine besondere Tuchform, ein halb-rundes Tuch, oder Halbmondtuch genannt.
Sie ist fast genauso wie das klassische Dreiecktuch, wo in der Mitte und an den Seiten zugenommen wird. Auch hier fangen wir in der Mitte oben an und stricken nach unten. doch in der Mitte sind keine Zunahmen. Auch ist das Tuch nicht so lang und tief. Zugenommen wird nur an den Seiten. Und wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch bleiben wir bei einem einfachen kraus gestricken Halbmondtuch.